Keine Brise die Wipfel
heimlich streift.
Im Stich des Strahlens
Stöhnen,
dörren Bisse aus gleißenden
Tönen,
knistern Zapfen gebrannt
gereift -
Weißglut sengender Sand,
Heißglut unter
Schlangenschuppen,
Schreie wellen in hüpfenden
Gruppen,
flimmert Jauchzen am glühenden
Strand -
Sehnen nach schattender Kühle,
im Ölfilm heißglänzt die Haut,
im traumdösigen
Mittagswellenbrand -
Über Lidschläge treibende
Zeitenmühle,
ächzen Pinienzapfen laut,
wispern Geist und Leben
gebannt.
© beim
Autor
Ist wärmend Strahl auf Boden
und Krume gerichtet,
wird geweckt aus funkelndem
Sonnenlauf spießendes Keimen,
mild die Frühe wächst, will
Nacht zum Tage scheinen,
wie grün, wie gelb, wie weiß
und blau sich Wachsein lichtet -
Gurren schallend Tauben,
schwingen sich zum Fest,
folgen lichtem Locken,
erleichtert sich ins Freie längen,
wiegen Schritte, bleiben Schal
und Schirm uns hängen,
im grünenden Sprießen Hochzeit
gefeiert wird im Nest -
Streicht um Büsche, Blätter,
Blumen vielstimmig Insektenton,
schwingen zwischen hohen Ästen
Eichhörnchen feucht betaut,
leise platzen Knospen, flügeln
Falter, laut jubeln Vögel schon -
Löwenzahn entzündet
Wiesengrün, Feldfrüchte angebaut,
die Pfützen Himmel spiegeln
sonnengrell den Zeitenstrom,
rosenknospenspitze
Pracht geweckt, räkelnd farbfroh sich traut.
© beim
Autor
Entstaubter Sommer kühlt die
Rosenpracht mit letzter Glut,
im bunten Laub sich Bäume
wiegen, abgeerntet sind die Felder.
Nassgetropfter Moderduft im Blätterfeucht,
Düstersein der Wälder,
schwerer fällt der Schritt,
erblasst im spärlichen Licht der Mut -
Süß getränkter Wind entwirbelt
Ästen letzte Blätter,
unter Pappelruten Eis
gekratzt, entschleiern die gläserne Welt.
Ampeln in stillen Rhythmen
wechseln grün, gelb, rot das Kreuzungsfeld
nebeldampfende Motoren,
rotierend tönen, treiben die Räder -
Sturm stürzt Bäume, beugt
Kronen tief, heult auf seine Weise,
stürzen Wild und Vogel fort
vom Knall, bellt des Jägers Büchse krass.
Wirbelkrähen in Lüften tanzen,
hassen krächzend ihre Reise -
Gefrostet Pilz und Früchte,
Stämme geschwärzt von frierendem Nass.
tritt vermummt im Atemhauch
ein Wanderer aus dem Sternenkreise,
gabelt
Reh von seinem Teller, junger Roter gäret längst im Fass.
© beim
Autor
Weint Tränen der Schnee,
Kristall im Zapfen wächst,
kalt geweißelt Welt
verstummtes Leben tief versteckt,
die reine Unschuld durch
Emissionen schnell verdreckt,
eingekräht der Tag, dem Dunkel
heut’ entächzt -
Kinder schlitternd wagen, schreiend
sich aufs Dunkeleis,
Knistern frierend eingehüllt
von sternfunkelnder Nacht,
trifft alle hart, die Ernte
zuvor nicht eingebracht.
Verlieren viele Spuren sich im
weichen Puderweiß -
Vieles legt zur Ruhe sich, der
Wolken Schlaf in Stille.
Zum Jahreskippen stürmisch
Toben, strahlensanft ein Himmel liegt,
in strahlgetönten Zauberfäden
leuchtet eisiger Wille -
Sorgenschlitten kalt geglüht
um Gedankenkurven biegt,
im Herzen hoffendes Sein, gestützt von des Traumes Grille,
verflackernd Sehnsucht, im Kerzenschein
geborgen sich wiegt.
*1941
© beim
Autor Im frischen Tau der Blüten Fülle Rot
entknospet glitzernd
morgenrein
dornenspitz im Tage ihr
leuchtend Sein
in ihrem Schatten ruht der
Nächte Tod.
So weben gerötet heiter
Gartenrosen
fein strahlend ein Netz so
licht
ihr Duft bewegt so manche
Lebenssicht
mag Flug- und Autolärm auch
tosen.
Längst der Vasenschnitt trotz
Dornen richtet
blickumwunden Blütenballes
Pracht
fallend Blatt um Blatt die
Träume neu gewichtet
weisen im Vergehen süßen
Duftes Tugend
vergänglich Tränenblätter in
die Nacht
erinnernd noch im Koma der
Schönheit Jugend.